Eine Ausschreibung des Kunstvereins 68elf in Kooperation mit dem BBK Bonn, Rhein-Sieg e.V. und dem Kunstverein für den Rhein-Sieg-Kreis.
Ausstellungsort: Stadtmuseum Zündorfer Wehrturm, Köln
Zeitpunkt: 7.9. – 5.10.2025
Der Mensch ist von Geburt an angewiesen auf sein soziales Umfeld – auf seine Familie, seine Freunde, seine Mitbewohner, seine Mitbürger, auf ein staatliches Gefüge. Ohne den Kontakt zu anderen Menschen könnte er nach der Geburt nicht überleben. Die Bindung zu Mutter und/oder anderen Bezugspersonen ist für die gesunde Entwicklung eines Kindes von enormer Bedeutung. Sie stellt nicht nur das für die Psyche wichtige Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit her, sondern macht auch erst das Erlernen wichtiger Verhaltensweisen und Fertigkeiten möglich. Darüber hinaus ist die soziale Einbindung für die Identitätsfindung bedeutsam: Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? All dies finden Menschenkinder heraus, indem sie sich in Beziehung zu anderen setzen. Auch der erwachsene Mensch macht hier keinen Unterschied. Er bindet sich innerhalb- und spiegelt sich in seinem sozialen Umfeld. Dazu gehören im erweiterten Sinne auch die ihn umgebenden naturnahen und naturnäheren Bereiche in Form von beispielsweise der Haus- und anderer Tiere, der Pflanzen und Gärten. Auch dies alles kann ihm die „Welt“ sein. Doch seine Welt ist nie von Bestand. Verlust und Trennung – aus welchen Gründen auch immer – bringen dieses Gefüge aus dem Gleichgewicht. Die neu entstandene Situation – dieses neu zu tarierende Gleichgewicht kann ebenso mit Trauer verbunden sein, wie mit dem positiven Gefühl von Befreiung – einem neuen Leben.
In unserer Ausschreibung suchen wir Antworten auf die Fragen: Zu wem oder was stelle ich mich in dieser Welt in Bezug und wie sähe diese Welt für mich aus, wenn dieser Bezug willentlich oder unwillentlich abhanden kommt – nicht mehr vorhanden ist.
In den von von uns gewünschten Antworten, suchen wir dementsprechend nach emotional subjektiven Sichten auf sich selbst und auf das – auf eine Entität beschränkte – uns umgebende soziale Gefüge. Und schließlich subjektive Sichten auf die Korrelation der dabei gewonnenen Erkenntnisse. Was passiert, wenn ein, durch eine ganz bestimmte Entität geprägtes Gefüge in meiner „Welt“ abhanden kommt – nicht mehr existiert?
Die Ausstellung wird kuratiert. Das KuratorInnen Team setzt sich aus Mitgliedern aller drei Vereine/Verbände zusammen. Die Anzahl der an der Ausstellung teilnehmenden Mitglieder aus den drei kooperierenden Kunstvereinen wird – so es machbar ist – paritätisch sein.
In der künstlerischen Umsetzung sind nahezu alle Techniken erlaubt:
Zeichnung, Malerei, Drucktechniken, Fotografie, Installation, Videoinstallation, Soundinstallation, (Video und Soundinstallationen müssen jeweils mit Kopfhörern versehen sein), Objekt, Skulptur, sowie andere Techniken auf Anfrage.
Besonders gespannt sind wir auf die unterschiedlichen Ansätze und Herangehensweisen an die Thematik. Und damit verbunden gehört zur Bewerbung auch ein aussagekräftiges Statement zur Entwicklung der Arbeitsidee. Wir wünschen uns künstlerisch ausgereifte Arbeiten, originelle Gedanken und reflektierte Konzepte, die einen klar erkennbaren Bezug zum Thema aufweisen.
Zur Abgabe der Bewerbung gehören das Statement zur Arbeit, sowie das ausgefüllte und unterschriebene Formular der Teilnahmebedingungen und das darin näher erläuterte Bildmaterial.
Die Bewerbung ist bis zum 31.12.2024 mit allen angeforderten Unterlagen ausschließlich digital einzureichen an: kunstverein@68elf.de